Zimmertüren

Sie sind meist zweiflügelig, eher selten einflügelig. Die einflügeligen Türen, die wir gefunden haben, sind sehr alt und stammen von Herrschaftshäusern, Klöstern usw. der venezianischen Periode.

Die zweiflügeligen Türen wurden meist in geradlinige Rahmen eingelassen. Ihre Ausführung war einfach. Jeder Flügel bestand aus zwei parallel verlaufenden Brettern. Die andere Seite bestand aus den Traversen, normalerweise drei, auf die die Bretter genagelt wurden.

Stütze: Die Zimmertüren wurden meistens an einem Holzrahmen befestigt, der wiederum auf der engeren Seite des Tisches angebracht war, den die Öffnung bildete. Die Stützmethode war dieselbe, wie wir sie bei den Eingangstüren gesehen haben, d.h. sie wiesen auch weibliche und männliche Scharniere auf. Der einzige Unterschied lag in der Form des männlichen Scharniers, das nur bei Holzrahmen angewendet wurde. Bei den zweiflügeligen Türen war zum Festmachen eines Flügels ein hölzernes Zwischenstück unerlässlich. Ohne dasselbe wären beide Türflügel beweglich gewesen.

Absicherung: Die Türen im Hausinneren wurden ohne Schloss abgeschlossen. Man konnte sie aber jederzeit verriegeln, indem man den hölzernen Riegel oder einen Querbalken vorschob.

Die einflügeligen Türen wurden normalerweise in einen bogenförmigen Steinrahmen eingelassen. Sie waren rechteckig und in ihrer Herstellung gleich wie die einfachen. Sie wiesen zusätzlich Verzierungen auf der einen Seite auf. Nachdem die Bretter auf die Traversen genagelt wurden, wurden beide Türenden nach einem vorgezeichneten Motiv verziert. Kleine Holzstücke, mit parallel verlaufenden Rillen, wurden eins neben dem anderen auf die Tür genagelt. Dies hatte zur Folge, dass auf einer Türseite interessante Bilder zu Stande kamen, die oft Staunen hervorriefen. Anschlieβend, dem Umriss des Türrahmens folgend, wurde das “Sims” angebracht. In die Mitte kam eine horizontal verlaufende Traverse, die bis zum “Sims” reichte. Die Absicherung so wie die Anbringung waren der der einflügeligen Tür ähnlich.

Die ganze Ausführung ruft unser Interesse und unsere wiederholte Bewunderung hervor für die Art und Weise, in der die einheimischen Handwerker ihrem Talent und ihrem geistigen Reichtum Ausdruck verliehen 4.

Ähnliche Zusammenstellung und dieselbe Ausführung haben wir auch bei Eingangstüren venezianischer Herrschaftshäuser in Rethymnon und Umgebung angetroffen