Ausstellung

Präsentation der Exponate nach Abschnitt

Metallgegenstände

In Griechenland ist das Metall bereits seit 5000 Jahren bekannt. Besonders früher hatte es auch für die Strategie des Landes eine Bedeutung. Die Gegenstände aus Metall machten den Menschen das Leben einfacher. Die Entdeckung des Eisens hatte zur Folge, dass die Menschen mehr Zeit hatten, ihre Gesellschaft besser zu organisieren, nachzudenken, ihr Leben zu verbessern.

Bei der kretischen Landbevölkerung spielte der Eisenschmied in den letzten 300 Jahren eine wichtige Rolle. Die Kupferschmiede hatten ihre Werkstätten in der Stadt, weil die Kosten des Kupfers für die Bauern zu hoch waren. Bronze war auf der Insel unbekannt. Erst im 20. Jahrhundert gingen in Heraklion und Hania Bronze-Werkstätten auf aber nur, um 15 Jahre später wieder zu schlieβen.

 

Der Eisenschmied

Er stellte das Werkzeug für alle anderen Schmiede her und war in jedem gröβeren Dorf auf Kreta anzutreffen. Sein Werkzeug unterschied sich in nichts von dem seiner griechischen oder europäischen Kollegen. Der kretische Eisenschmied hatte aber zwei Nachteile. Erdkohle wurde in Kreta grundsätzlich nicht eingeführt und so war er gezwungen, Holzkohle zu verwenden, die keine so hohen Temperaturen erreicht wie die Erdkohle. Zudem wurde kein Eisen importiert, so blieb ihm nichts anderes übrig als alte Metallgegenstände zu sammeln, die natürlich nicht immer von bester Qualität waren. Für das alltägliche Werkzeug benutzte er Eisen von mittelmäβiger Qualität, wobei er für Spezialwerkzeug reines Eisen benutzte.

In einer Werkstatt gab es nebst einer Feuerstelle mit dem Blasebalg verschiedene Arten von Ambossen, Zangen, Keilen, Hämmern usw.

 

Der Kupferschmied

Er stellte hauptsächlich Kochgeschirr wie Kochtöpfe von verschiedenen Gröβen her, aber auch verschiedene Gefäße für den Transport von Wasser, Milch usw., Teller, Becher, Schüsseln, Krüge, Lampen etc.

Im Vergleich zum Eisenschmied hatte er eine sehr beschränkte Zahl an Werkzeug, weil das Kupfer, das bereits in Rollen vorkam, kalt verarbeitet wird, um die gewünscht Form anzunehmen. Der Kupferschmied benötigte lediglich einen Blasbalg, verschiedene Ambosse, Scheren und Zangen.

 

Der Schreiner

Der Schreiner auf dem Land übernahm sämtliche Holzarbeiten. Er legte Böden, baute Holztreppen und Dächer, Möbel, Türen und Fensterläden, ja, er fertigte sogar Särge an. Sein Werkzeug war viel einfacher als das seiner Kollegen in der Stadt. Er benutzte hauptsächlich kleine und groβe Sägen, Hämmer, einen Hobel, Feilen und Holzmesser, Bohrer und Klemmen.

Der Schuhmacher

Ein weit verbreiterter Beruf auf Kreta, trugen doch früher alle Männer Stiefel. Man kann sich gut vorstellen, dass ein Schuster viel länger braucht, ein Paar Stiefel als ein gewöhnliches Paar Schuhe anzufertigen. Der Schuhmacher hatte eine sehr kleine Werkstätte. Er brauchte lediglich einen Stuhl und einen kleinen Tisch, auf dem sein Werkzeug Platz hatte. Dazu gehörten natürlich Nägel. Die Stiefel wurden aus einem Stück Leder hergestellt, das am hinteren Ende zusammengenäht und anschlieβend mit Holznägeln auf eine dicke Sohle genagelt wurde. Der Schuhmacher stellte natürlich auch Frauen- und Kinderschuhe her.

 

 

Der Sattelmacher

Es gab für alle Zugtiere Sättel. Die kretischen Sättel unterschieden sich von denen im übrigen Griechenland. Die kretischen Sättel wiesen im hölzernen Teil Einschnitte auf, in denen die Seile, die die zu transportierende Ware festhielten, zu ruhen kamen. Der Sattel bestand aus einem solid gebauten Holzgestell, das auf der Innenseite mit Lederkissen abgedeckt wurde. Die Kissen waren mit verschiedenen weichen Pflanzenfasern gefüllt. Der Sattel wurde mittels Lederriemen am Tierkörper festgehalten. Zum Schluss wurden die Steigbügel angebracht.

Der Sattler benutzte einen ungewöhnlichen Stuhl und einen Baumstamm als Amboss. Er brauchte nicht viel Werkzeug, lediglich einige Messer, Bohrer und Scheren für das Leder.

 

 

Der Gerber

Der Gerber war für alle Lederteile eines Sattels und für die Zügel verantwortlich. Für seine Arbeit benötigte er einen kleinen Tisch, auf dem eine Holzklammer befestigt war, um die Lederteile während dem Nähen festzuhalten, ein scharfes Messer, das wie eine Sichel aussah, verschiedene Messerchen und Scheren, Klammern, Bohrer und Nadeln zum Nähen.

 

 

Der Hufschmied

Auch er benötigte einen Stuhl, der einen abgeschnittenen Baumstamm stützte, auf dem ein kleiner, eiserner Amboss ruhte.

Der Eisenschmied stellte Nägel und Hufe in verschiedenen Gröβen her. Der Hufschmied passte lediglich die Form der Hufeisen an den Tieren an, indem er die Hufeisen im Feuer erhitzte und anschlieβend hämmerte. Der Hufschmied benötigte nur wenig Werkzeug: Hämmer, Zangen und spezielle Messer zum Reinigen der Hufe.

DER HANDEL

In den Jahren der Unterdrückung gab es auf dem Land fast keinen Handel. Das wenige, was gehandelt wurde, geschah auf der Tauschhandel-Basis. Das galt sogar für die Zugtiere und Ziegen und Schafe. Handel betreiben durften anfangs nur die Venezianer und später dann die Türken, die sich in den Hafenstädten Nord-Kretas niedergelassen hatten. Die Mittelmänner waren Juden und Armenier, die in denselben Städten wohnten wie die Händler. Auf dem Lande wurden im 15. Jahrhundert und danach hauptsächlich Wein produziert (der so genannte „Malvicino“) und Olivenöl. Die Bauern und Tierzüchter hielten ihre Ware jeden Tag vor den Stadttoren feil.

Auf dem Land zirkulierte fast kein Geld. Deshalb kommen bei Ausgrabungen auch höchst selten venezianische oder türkische Münzen ans Tageslicht.

Natürlich gab es verschiedene Arten von Waagen, Maßbecher und Maßstäbe, aber die Ware wurde hauptsächlichen mit Öl und Korn bezahlt.