Ausstellung
Präsentation der Exponate nach Abschnitt
Handarbeiten – Produktion – Handel
Die industrielle Produktion auf Kreta beschränkte sich in den letzten Jahrhunderten auf die allernötigsten Artikel. Der meistverbreitete Handel war der Tauschhandel, zumal die Inselbewohner in einer von der übrigen Welt relativ isolierten Gesellschaft lebten. Unsere Ausstellung präsentiert die Produkte der wichtigsten traditionellen Handwerke, die zum Überleben der Inselbewohner unerlässlich waren.
VERSCHIEDENE HANDWERKE
Die Korbflechterei
Sie ist wohl das älteste Handwerk, das sich mit der Flechterei beschäftigt. Sie fand ihren Ursprung wahrscheinlich in der Altsteinzeit.
Auf Kreta gibt es 25 verschiedene Arten von Körben und 7 verschiedene Flechtarten. Einige dieser Körbe und Flechtarten sind heute nur noch in Kreta anzutreffen, wobei sie im übrigen Griechenland bereits Anfang des 20. Jahrhunderts verschwanden. Korbflechter, die die Wünsche ihrer Kunden erfüllten, gab es überall auf der Insel. Es gab auch einige abgelegene Dörfer, dessen Bewohner sich ausschlieβlich mit der Korbflechterei beschäftigten. Sie beluden ihre Zaumtiere mit den fertigen Körben und hausierten damit in den Nachbardörfern oder hielten sie auf den Strassenmärkten feil. Meist wurden die Körbe nicht verkauft sondern gegen Korn, Bohnen, Öl etc. getauscht.
Hier zeichnen wir noch kurz auf, wozu die verschiedenen Körbe auf Kreta benutzt wurden.
1. Für landwirtschaftliche Arbeiten . Das waren klassische Körbe mit einem halbkreisförmigen Griff. Er wurde zum Sammeln von Oliven, Wildgemüse etc. benutzt. Groβe Körbe wurden am Sattel der Esel festgemacht und im Herbst mit Trauben gefüllt.
2. Zum Fischen . Verschiedene Arten von Reusen wurden für den Fisch- und Aalenfang in den Bächen eingesetzt. Es gab auch andere Körbe, wo die gefangenen Aale bis zum Gebrauch im Wasser gefangen gehalten wurden.
3. Für schwere Arbeiten . Zum Transport von Steinen für die Maurer. Körbe zum Transport von Fleisch, besonders für Hochzeiten.
4. Im Haushalt . Körbchen zur Aufbewahrung von Besteck. Körbe in Form eines Pithos mit Deckel zur Aufbewahrung von Brot und Zwieback. Kleine Körbe, die von Frauen geflochten wurden. Darin bewahrten sie den Zubehör zum Weben auf.
5. Zur Lagerung . Ein hoher und weiter Korb, gröβer noch als ein Pithos, dessen Innenseite mit Erde und Dung bestrichen wurde, um die Feuchtigkeit abzuhalten. Wurde zur Aufbewahrung von Weizen benutzt.
6. Für die Tierhaltung . Diese Körbe wurden zur Herstellung von Käse benutzt und hatten verschiedene Formen. Maulkörbe für die Zugtiere, Kühe und Ziegen, so dass sie während der Arbeit keine Schäden anstellen konnten. Bienenkörbe wurden vor allem in Westkreta eingesetzt.
7. Zu religiösen Zwecken . Weite Körbe mit Verzierungen, die von den Frauen aus Ährenhalmen geflochten wurden. In ihnen wurden die wertvollen Gegenstände einer Braut in ihr neues Haus transportiert. Auch die typischen Geschenke für die Brautführer und das zu segnende Brot wurde in solche Körbchen gelegt.