Die Türringe (Kerkelia)

Typischer Name eines Türringes auf Kreta (κρίκος, κρικέλι, κερκέλι)

Ein gehämmerter Zubehör, der je nach Gegend in verschiedenen Formen vorkommt. Wir treffen die Türringe an der Auβenseite einer Tür an, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Meist werden sie als Paar angebracht, also auf jedem Türflügel gibt es einen.

Nailed front door of a Venetian villa. 236 Arkadiou Street, Rethymnon.

Die Kerkelia bestehen aus einem Ring, einer dekorativen Rosette und einer Verankerung für den Ring. Der Ring wird aus einem viereckigen Eisenstab hergestellt und wird auf beiden parallel verlaufenden Seiten an der Vorderseite verziert.

Door ring, front and section, Etia, Lassithi.

Die Verankerung dient zum Festmachen des Ringes. Sie besteht aus einer verbreiterten Klinge, die in der Mitte gefaltet wird. Die Enden sind konisch, wobei sich in ihrer Mitte eine kleine Schlinge bildet. Sie wird an der Vorderseite der Tür angebracht und durchdringt das Holz. Die Verankerung wird an der Innenseite der Tür festgenagelt, damit das Festsitzen des Ringes im Holz garantiert ist. Der Ring wird durch die Schlinge gezogen und hängt in der Luft.

Door ring, front and section, Kendri, Lassithi.

Die Rosette kommt unter die Verankerung auf die Tür zu liegen. Sie ist rund und wird mittels Löchern und Ritzen verziert. Während der Herstellung ist sie leicht kugelförmig, was ihr ein leicht reliefartiges Aussehen verleiht.

Oft wurden an Stelle einer Rosette gleich zwei platziert, wobei die eine kleiner war als die andere. Der Schmied passte jeweils die Gröβe des Ringes den jeweiligen Rosetten an. Auf diese Weise war den Varianten keine Grenzen gesetzt, war zur Folge hatte, dass die Rosetten in vielen Gröβen und Ausführungen vorkamen.

Der am häufigsten vorkommende Türring auf Kreta war dieser einfache Stil mit einer oder zwei Rosetten. Fast so häufig treffen wir folgendes an: an Stelle des Ringes hängt ein aus einem rechteckigen Stück Metall geschmiedeter, hufeisenförmiger Gegenstand, dessen Oberfläche verziert ist.