Ausstellung
Präsentation der Exponate nach Abschnitt
Die Keramik
Die kretische Keramik wird von einem ganz bestimmten Status bestimmt:
Es gibt vier Gemeinden, eine in jeder Präfektur, die bekannt sind für ihre Keramik. Nur selten trifft man einen Töpfer auβerhalb dieser Gemeinden. Von zwei dieser Gemeinden, Thrapsano und Margarites, zogen fünf bis sechs Töpfer im Frühling los, um in geeigneten Gegenden Kretas ihr Lager aufzuschlagen, wo sie den ganzen Sommer über den Wünschen ihrer Kunden nachkamen. Sie stellten alle Arten von Gefäßen her, vom Pithos bis zu kleinen Tassen. Im Herbst kehrten sie wieder in ihre Dörfer zurück. Die Töpfer waren aus Mangel an Transportmöglichkeiten für ihre zerbrechlichen Produkte gezwungen, auf diese Weise zu arbeiten.
Die kretischen Töpfer waren für ihre Fertigkeiten allgemein bekannt und haben, wie einst ihre Vorfahren, eine Reihe von Gefäßen für jeden Gebrauch geschaffen. Es gibt verschiedene Gefäße, die sich in den letzten 4000 Jahren nicht verändert haben.
Hiermit möchten wir den Katalog der kretischen Keramik anführen:
Gefäße zur Lagerung
Verschieden groβe Pithos zur Lagerung von Öl, Wein, Honig und Korn. Kleinere Pithos und Krüge dienten zur Lagerung von Oliven, eingemachtem Gemüse, Käse, geräuchertem Fleisch, Salz usw.
Gefäße zum Transport von Flüssigkeiten
Die Wasserkrüge, mit denen die Frauen das Wasser vom Dorfbrunnen oder von der Quelle nach Hause trugen, wiesen je nach Gegend verschiedene Formen auf. Was sie aber gemeinsam hatten war, dass sie Kopien von Krügen aus dem Altertum waren. Dasselbe galt auch für die Feldflaschen, die einen Durchmesser von 40-50 cm aufwiesen.
Gefäße zur Speisevorbereitung
Verschiedene Schüsseln und Becken wurden zum Teig machen oder zur Vorbereitung von Fleisch und Gemüse etc. benutzt.
Kochgeschirr
Die Kochtöpfe unterschieden sich nicht in Form sondern in Gröβe voneinander.
Haushaltsgeschirr
Dazu gehörten Teller, Tassen, Krüge usw. die auf den Tisch kamen.
Geschirr für die Schnapsbrennerei
Auf Grund der hohen Kosten für einen Kupferbrenner, die die Landbewohner nicht aufbringen konnten, stellten die Töpfer Schnapsbrenner aus Ton her. Und zwar mit groβem Erfolg.
Gefäße zur Gewinnung von Öl
Spezielle Gefäße, die das Öl vom Satz trennten und zugleich das Volumen maßen.
Gefäße für die Tierhaltung
Diese Gefäße wurden entweder bei der Bienenzucht, zum Füttern der Zugtiere oder Hühner, Kaninchen etc. benutzt.
Waschgefäße
Wie bereits bekannt, gab es in den Bauernhäusern keine Badezimmer. Zum Kleider waschen wie auch zur persönlichen Hygiene wurden groβe Schüsseln, tiefe Gefäße wie auch große „Wasserflaschen“ mit einem Hahn benutzt.
Zubehör zum Weben
Zylinderförmige hohe Gefäße mit kleinen Griffen, in dem die Wollknäuel gefärbt wurden.
Verschiedene Rohre
Rohre für den Wassertransport aber auch zum Ableiten von Rauch.
In der Architektur
Dachziegel, Bausteine etc.
Zu religiösen Zwecken
Verschiedene Taufbecken und Weihrauchfässer wurden aus Ton hergestellt.
Ziergegenstände
Verschiedene Formen von Blumentöpfen mit Henkeln oder Zierrändern.
Spielzeug
Pfeifen, Krüglein mit Fallen. Wer das Krüglein falsch hält wird nass!
Auf Kreta waren mehr als 90 verschiedene Tongegenstände in Gebrauch. In unserer Ausstellung finden Sie ebenfalls ein klassisches Töpferrad aus Holz, ein kleines Rad für die Pithos und Fotos von den Brennöfen.