Metalkunst
Metallische Strukturelemente
Die Herkömmliche Herstellungsart Von Gehämmerten Gegenständen
Für die Beschreibung der Herstellungsart der gehämmerten Gegenstände in allen ihren Stadien wählten wir den Türring, da er sowohl für alte wie auch neue Häuser gebraucht werden kann.
Zuerst studiert der Schmied die ganze Komposition. Aus diesem Grund muss die Funktion des Gegenstandes in Erwägung gezogen werden. Z.B. Griff oder Griff und Türklopfer, wie auch die Gröβe der Tür und ihre Funktion (ob Haustür oder Zimmertür) usw.
Die verschiedenen Bestandteile eines Türringes werden getrennt hergestellt. Ein Türring besteht aus einer Rosette, einem Ring und einer Verankerung. Zum Schluss werden die Teile zusammengesetzt.
Die Rosette
1. Der runde Umriss wird mit einem Zirkel auf einem Metallstück eingeritzt, dessen Dicke von ihrer Gröβe abhängt (meist 1mm). Zugleich werden alle anderen nötigen Linien eingezeichnet, die der Schmied braucht, um die Rosette zu kreieren.
2. Dann wird die Rosette mit einer Schere ausgeschnitten, so dass die Rosette aus der Metallplatte herausgelöst werden kann.
3. Anschlieβend wird das Metallstück sorgfältig nach dem vorliegenden Muster gefeilt, so dass das fertige Stück einer Margarite ähnlich sieht. Für diese Arbeit wird eine Feile benötigt.
4. Zum Schluss werden die vorgesehenen Zeichnungen auf das Metallstück angebracht. Das geschieht mittels eines speziellen Werkzeuges, das vom Schmied hergestellt wird. Wenn Druck auf das Werkzeug ausgeübt wird, nimmt es jegliches Muster oder jegliche Maβe an, die ihm gegeben werden, je nach Gebrauch der verschiedenen Motive. Der Umriss ist immer spitz. Wenn also Druck auf das Werkzeug ausgeübt wird, wird das unterliegende Metallstück je nach Muster gestanzt.
Damit dieser Prozess vereinfacht und der spitzige Teil des Werkzeuges nicht abgenutzt wird, wird ein Metallstück (Matratze) vorgesehen, das nach dem Muster verlaufende Erhöhungen und Vertiefungen aufweist. Darauf kommt der Teil der Rosette zu liegen, die entfernt wird. Die meist gesehenen Matratzen sind kreisförmig, sehen einem Schlüsselloch ähnlich oder dem Zehen eines Raubtiers etc.
Oft weist eine Rosette einige Vertiefungen auf, die durch leichtes Klopfen eines Hammers auf ein spitziges Metallstück entstehen.
5. Wenn die Rosette fertig ist, bearbeitet der Schmied sie mit einem Hammer auf einem Amboss, so dass sie eine fast runde Form erhält. Somit ist die Arbeit beendet.
Der Ring
1. Zuerst wird die benötigte Breite eines viereckigen Metallstabes, die sich zur Herstellung eines Ringes eignet, abgeschnitten.
2. Dann wird der Stab auf einem eigens dafür bestimmten „Rad“ gedreht, bis das Metall die erwünschte runde Form angenommen hat.
3. Damit die zwei Enden geschweiβt werden können, werden sie erhitzt und mit einem Hammer bearbeitet. Diese Arbeit muss sorgfältig ausgeführt werden, sonst kann sich die Form des Metalls verändern.
4. Zum Schluss bearbeitet der Schmied die Oberfläche mit einem Meiβel, indem er verschiedene Formen einritzt, die durch kleine Löcher (mittels eines spitzen Gegenstandes) ergänzt werden. Somit ist der Herstellungsprozess beendet.
Die Verankerung
1. Zuerst muss ein sich für diese Arbeit geeigneter, viereckiger Metallstab gefunden werden. Der Stab wird auf die gewünschte Länge zugeschnitten, indem er mit einem Meiβel durchtrennt wird, nachdem er in die dafür vorgesehene Spalte auf dem Amboss eingeklemmt wurde (so kann man den Meiβel schonen).
2. Anschlieβend wird das Metall erhitzt und jedes Ende separat mit einem Hammer bearbeitet, bis es die erwünschte Form erhält (spitzig, damit es leicht ins Holz geschlagen werden kann). Der Metallstab wird jeweils nur an dem Ende erhitzt, an dem gerade gearbeitet wird.
3. Damit der Schmied die Verankerung herstellen kann, muss er den inneren Teil des Metallstabes erhitzten und mit dem Hammer platt schlagen. Anschlieβend bearbeitet er den verbreiterten Teil, indem er ihn mit Hilfe eines Meiβels mit parallel verlaufenden Mustern und mit einem spitzen Gegenstand hergestellten Vertiefungen verziert.
4. Später wird das verbreiterte Stück so gedreht, dass die zwei Enden parallel zueinander verlaufen (sie berühren sich). Jetzt ist die Verankerung fertig. Sie hält den Türring im Holz fest.
Wenn alle Bestandteile, die den Türring ausmachen, hergestellt sind, werden sie zusammengesetzt und bemalt. Zum so genannten Anmalen muss der Ring zuerst erhitzt und anschließend mit Olivenöl übergossen werden. So wird der Türring vor Rost geschützt. Jetzt erst kann er an der Tür festgemacht werden.