Metallteile Eines Fensters

Zum Stützen: Die Scharniere, wie auch bei der Tür, stützen den hölzernen Teil des offenen Fensterrahmens. Es gibt weibliche und männliche Scharniere, die vor der Fertigstellung der Fenstervertiefung angebracht wurden. Die männlichen Scharniere wurden in den senkrechten Teil des Fensterrahmens eingelassen, wobei die weiblichen auf der Fensterinnenseite angebracht wurden.

Zum Befestigen des einen der beiden offenen Fensterflügel wurde auf der Innenseite ein Querbalken angebracht.

Panelled upper room shutters, inside and outside view. The outside is flush with the façade. The inside is barred. Inside view. 7 Melissinou Street, Rethymnon.

Für den Griff: die Ringe waren beim Zuziehen des Fensterladens nützlich und wurden auf der Innenseite des einen Fensterladens angebracht. Die Ringe waren meist unverziert, nur selten mit einer Rosette als Verzierung. Deshalb sehen sie wie kleine Türringe aus.

Zur Absicherung: Die Gitter wurden zur Absicherung der Fenster gebraucht. An ihnen konnte man mit Hilfe eines “Hakens” die Fensterläden sichern. Der Haken wurde entweder auf der Innenseite des Fensterladens oder auf der Auβenseite angebracht. Das hing jeweils davon ab, ob sich das Fenster im ersten Stock oder aber im Erdgeschoss befand. Beim Fenster im Erdgeschoss wurde das Gitter auf der Innenseite des Fensterrahmens angebracht. So kam also der Haken auf die Auβenseite des Fensterladens. Da das Gitter normalerweise bei den Fenstern im ersten Stock auf die Zimmerinnenseite kam, wurde der Haken an der Innenseite des Fensterladens befestigt.

Auf diese Weise konnte man die Fensterläden entweder nach innen oder auβen aufmachen. Wenn sie nach innen aufgemacht wurden, ruhten sie auf der Hausmauer, damit sie nicht vom Wind hin- und hergeblasen werden konnten. In diesem Falle kamen Metallstücke zu Hilfe, an denen beide Fensterläden festgemacht werden konnten. Sie wurden auf beiden Seiten des geöffneten Fensterladens an der Auβenwand angebracht und zwar so weit weg von der Wand entfernt, dass sie den offenen Laden festhalten konnten.

Panelled upper room shutters, inside and outside view. The outside is flush with the façade. The inside is barred. Outside view. 7 Melissinou Street, Rethymnon.

Die Scharniere sind ein Zubehör zum Festmachen der Fenster in den Fenstervertiefungen. Sie bestehen aus Metall und sind in zwei verschiedenen Ausführungen anzutreffen. Sie ergänzen sich und sind von einander abhängig: die weiblichen und männlichen Scharniere.

Die männlichen Scharniere

Die männlichen Scharniere wurden während der Herstellung der seitlichen Mauerbegrenzung des Fensters angebracht. Es gab zwei verschiedene Ausführungen, je nach Material der Mauerbegrenzung (Holz oder Stein).

Wenn die Mauerbegrenzung aus Stein war, bestand das männliche Scharnier aus einem zylinderförmigen Teil, 2-8 cm hoch und einem Durchmesser von 1-2 cm. (Das hing zusätzlich vom Gewicht des Fensters ab, das darauf zu ruhen kam). Es bildete einen rechten Winkel zum restlichen Teil, war verbreitert und bildete am Ende einen geraden Winkel zum restlichen Teil. Am Ende war das Scharnier verbreitert und bildete einen rechten Winkel nach unten, so dass es an der seitlichen Mauerbegrenzung verankert werden konnte. Die Scharniere waren ungefähr 15 cm lang.

Panelled yard door, inner face. Vori, Western Mesara.

Wenn der Fensterrahmen aus Holz bestand, bildete der zylinderförmige Teil des Scharniers einen rechten Winkel zum übrigen Teil, das die Form eines vergröβerten Nagels annahm. Diese Form war unerlässlich, damit das Ganze in den Holzrahmen eingelassen und dort verankert werden konnte.

Wenn die seitliche Mauerbegrenzung des Fensters aus einem einzigen gemeiβelten Stein bestand, wurden die Scharniere festgenagelt. Die so entstandene Öffnung wurde zur zusätzlichen Absicherung verkittet. Dazu wurden entweder zu Puder gemahlene alte Knochen mit Asbest vermischt, oder gemahlener Schwefel benutzt. Oft wurden auch Keile benutzt, die vorher angebrannt wurden. Das Ganze war sehr strapazierfähig und stützte sogar die schwersten Fensterrahmen problemlos.

Die Scharniere wurden von den Schmieden angefertigt. Dazu verwendeten sie Eisenstäbe mit dem erforderlichen Schnitt und der nötigen Länge. Die Stäbe wurden nach Erhitzen bei 3 cm gebogen. Dann wurde der Rest des heiβen Metalls auf dem Amboss bearbeitet, entweder um es abzuflachen oder aber spitz wie einen Nagel zuzuspitzen. Jedes Stück wurde je nach Bedarf zubereitet. Der zylinderförmige Teil des männlichen Scharniers nahm den weiblichen Teil auf.

Panelled yard door, outer face and horizontal section. Vori, Western Mesara.

Die weiblichen Scharniere wurden auf die Türe, und um genau zu sein, auf die Traversen angenagelt. Sie waren lang und schmal und bestanden aus Metall. Das eine Ende wurde so umgebogen, dass es auf das bereits in die seitliche Mauerbegrenzung eingelassene männliche Scharnier passte. Auf diese Weise entstand ein Gelenk, das zuerst die Festigung und als nächstes die Beweglichkeit der Tür garantierte, so dass sie auf- und zugemacht werden konnte. Bei den einflügeligen Türen wurden zwei weibliche Scharniere angebracht, wobei bei den zweiflügeligen vier benötigt wurden.

Die Gröβe der weiblichen Scharniere hing vom Gewicht der Türe ab, die sie halten musste. Normalerweise wurden die 25-35 cm messenden Scharniere für Zimmer- und kleinere Haustüren verwendet, wobei die Scharniere für groβe Haustüren und Eingangspforten 35-55 cm maβen. Natürlich gab es auch kleinere Scharniere, 17-25 cm, die wir hauptsächlich bei Fensterläden antreffen.

Die meisten Scharniere wurden mit drei Nägeln befestigt, wobei die gröβeren Scharniere vier Nägel brauchten. Die Nägel, die wie alle anderen Metallteile auf dem Amboss hergestellt wurden, hatten einen Kopf mit einem Durchmesser von ca. 80 mm. Ihre Länge betrug ca. 5-6 cm. Sie wurden einzeln angebracht. Sobald das Scharnier an der Traverse befestigt war, durchdrangen sie das Brett, kamen auf der anderen Seite heraus und wurden dort zur besseren Festigung zurück aufs Holz genagelt.

Die weiblichen Scharniere waren gut sichtbar auf der Innenseite der Tür. Aus diesem Grunde wurden sie sorgfältig verarbeitet. Sie kamen aber nicht in vielen verschiedenen Ausführungen vor. Vorsicht wurde hauptsächlich dem oberen Teil gewidmet, der oft in Herzform oder einer anderen Form gearbeitet wurde. Diese Formen entstanden während der Verarbeitung auf dem Amboss.

Nebst den üblichen Motiven bei den weiblichen Scharnieren trafen wir selten auf Scharniere, die in zwei gespalten waren. Das garantierte eine bessere Stabilität. Es gab auch weibliche Scharniere bei Fensterläden, die die ganze Breite des Ladens deckten.

Scharniere Oder “Bastouvania”

Eine andere Art von Scharnieren sind die so genannten Bastouvania. Sie bestehen aus zwei Metallteilen, dem weiblichen Scharnier sehr ähnlich und durch ein Gelenk miteinander verbunden. Sie wurden am oberen Teil einer zweiflügeligen Auβentür angebracht – der eine Teil wurde am unteren Teil der Tür befestigt, der andere Teil am oberen – und an einflügeligen Zimmertüren.

Querbalken

Das ist eine Eisenstange, deren Dicke und Länge von der Gröβe der Tür abhängt. Sie verläuft diagonal, indem sie den einen Flügel einer zweiflügeligen Tür sichert, wobei sie mit Hilfe der Wand Widerstand leistet. Es gibt auch groβe Türen, die zwei Eisenstangen auf der unbeweglichen Flügelseite aufwiesen und eine auf der beweglichen. So war die Tür auf das Beste abgesichert.

Panelled front door, inner face. Vori, Western Mesara.

Die Riegel

Das sind Metallteile, mit der die Türe von auβen auf- und zugemacht werden kann. Sie sichern die Tür, ohne sie jedoch abzuschlieβen.

Die Absicherung erfolgt durch horizontal angebrachte, verbreiterte Teile, die “Beratis” genannte werden. Die Türen werden mit Hilfe von einem Riegel und Gegenriegel – (einer Art von hölzernem Riegel – daher auch der Name Beratis) – abgesichert.

Der Riegel hebt und senkt sich, immer wenn der Türgriff gedreht oder die Türklinke heruntergedrückt wird, je nach der Art des Riegels.

Senkrecht zum Berati wird ein Metallstück in der Form eines griechischen P auf die Tür genagelt. Der obere Teil ist leicht verbreitert, wobei die zwei Seiten dreieckig sind und spitzig auslaufen, damit sie leicht ins Holz eingelassen werden können. Dieser Gegenstand wird “Sicherung” genannt, da er den Riegel an einer gewissen Stelle festhält und am Herunterfallen hindert.

Verschiedene Arten von Riegeln: es gibt zwei Typen von Riegeln, was sowohl die Form als auch die Anwendung betrifft. Den ersten Typ werden wir auf Grund seines Griffes Schlüssel-Riegel nennen. Er besteht aus folgenden Teilen: dem Griff-Schlüssel und einem rosettenförmigen Ornament, die beide an der Auβenseite der Tür befestigt wurden. Der “Bekiari”, die “Sicherung” und der “Hahn” des Riegels wurden an der Innenseite der Tür angebracht.

Der zweite Typ unterscheidet sich sehr vom ersten, wobei er denselben Mechanismus aufweist. Hier ist der Griff fast halbrund und endet in einem Ornament. Am häufigsten treffen wir einen Adlerkopf oder ein Kreuz an. Dieser Riegel besteht aus einem halbkreisförmigen Griff mit einer verkörperten Türklinke, die sich auf der Auβenseite der Tür befindet, dem “Berati”, der “Sicherung” und dem “Hahn” des Riegels, die sich auf der Innenseite der Türe befinden.

Bei diesen kleinen Metallgegenständen kann ein bewusst künstlerischer Versuch von diversen Verzierungen beobachtet werden, was sowohl den Gegenstand als Ganzes als auch jede kleinste Einzelheit betrifft.

Die Schlösser

Es bestand schon immer ein Bedarf an zusätzlicher Sicherheit für ein Haus, ob die Einwohner nun dort waren oder nicht. So war es selbstverständlich, dass schon sehr früh Mechanismen erfunden wurden zur Absicherung des beweglichen Teils einer Haustür.

Auβer den hölzernen Querbalken, mit denen die Tür von innen abgesichert wurde, entwickelten die Menschen ein Sicherheitssystem, das mittels eines Schlüssels funktionierte, der einen meist hölzernen Riegel horizontal hin-und herbewegte. Das heute bekannte Schloss verdanken wir dem Eisen und der Tatsache, dass die Menschen gelernt hatten, es zu verarbeiten. Die einheimischen Schmiede entwickeln und verbessern auch heute noch Schlösser und Schlüssel.

Die grundlegende Funktion aber bleibt dieselbe. Zweck ist es, auf die effizienteste Weise und mit Hilfe eines Schlüssels ein horizontal angebrachtes, schmales und längliches Metallstück in Bewegung zu setzen. Die Art und Weise, mit der dieses Metallstück an Ort und Stelle bleibt, nachdem der Schlüssel aus dem Schlüsselloch gezogen wird, ohne dass das Schloss aufgebrochen werden kann, war schon immer ein beliebtes Tischgespräch der Schmiede.

 

Das Schloss Zemberes (Riegelschloss)

Es wird auf Grund seiner Funktionsart so genannt. Es besteht aus verschiedenen Teilen, die als Schutz eine mit einem Schlüsselloch versehene rechteckige Metallplatte haben. Diese Metallplatte wird auf der Innenseite des einen Türflügels an einer Stelle etwas oberhalb der Türmitte und an Randesnähe auf die Bretter genagelt, unweit des gegenüberliegenden Flügels.

Die Herstellung : : Auf der einen Seite der Metallplatte, ungefähr in der Mitte, wird horizontal ein Eisenstab Beratis ) angebracht. Er wird auf der einen Seite festgemacht, so dass er sich axial nach unten bewegen kann. Auf diesen Stab und parallel zu ihm wird ein Griff genagelt, dessen eine Seite den Beratis berührt. Wenn der Griff nun nach unten gedrückt wird, wird der Beratis nach oben geschoben. Vertikal zum Eisenstab und dem Griff wird die Sicherung angebracht.

Die Sicherung hat die Form eines offenen Π, während das verbreiterte Horizontalstück und die Enden der senkrechten Seiten einen rechten Winkel bilden. An dieser Stelle wird es an der Metallplatte befestigt, um den Eisenstab an einer bestimmten Stelle festzuhalten und ihn am Herunterfallen zu hindern. Der Mechanismus wird teilweise von einem kleinen Deckel im Schloss abgedeckt, das den Schlüssel aufnimmt.

Der Schlüssel , wenn er sich im Schloss dreht, drückt mit seinem Ende den Metallstab noch oben, der wiederum den Griff nach oben drückt. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, ihn in das Loch, das sich auf der anderen Seite der Tür befindet, hineinzustecken oder aber ihn herauszuziehen. So kann die Tür entweder aufgemacht oder abgeschlossen werden. Wenn der Schlüssel aus dem Schlüsselloch gezogen wird, lässt der Druck auf den Griff nach, und so nimmt er wieder seine normale Stelle ein. Auf diese Art wird die Stabilität des Metallstabes nicht nur garantiert sondern noch intensiviert.

Diese Schlösser haben nur auf der Auβenseite der Tür ein Schlüsselloch. . Die Tür muss aber auch von der Innenseite abgeschlossen werden können. Zu diesem Zweck wird ein kleines Zubehör senkrecht zum freien Ende des Metallstabes angebracht, so dass er leicht von Hand gehoben werden kann und somit die Tür auch von innen leicht auf- oder zugemacht werden kann.

Hier muss noch erwähnt werden, dass alle Bestandteile eines Schlosses aus Metall bestehen. Dem Schloss wird viel Bedeutung beigemessen, so nimmt es bewusst gestalterische Formen an im Vergleich zu den anderen Schlössern, die wir weiter unten behandeln werden.

Das Schloss Zemberes entwickelte sich und wurde an Stelle des Griffes mit einer Metallplatte versehen, die nun Druck auf den Berati ausübte. Das System ist im Grunde dasselbe. Die Tür konnte weiterhin mit Hilfe eines Schlüssels von auβen ab oder mit der Hand von innen auf- oder abgeschlossen werden.

In späteren Jahren war eine groβe Veränderung an der Achse des Metallstabes zu beobachten. Da wo er früher senkrecht war, wurde er nun waagrecht.

Auch gab es jetzt zwei Sicherungen , auf jeder Seite eine. Dadurch war die freie horizontale Bewegung garantiert.

Das wurde nun komplizierter und nahm eine ovale Form an, dessen ein Ende auflag, das andere aber frei war. Am oberen Ende der Metallplatte standen einige „Finger“ hervor, die in die dafür vorgesehenen Öffnungen am oberen Teil des Metallstabes hineingesteckt wurden. Die Metallplatte kam genau über dem Metallstab zu liegen, so dass der Schlüssel, bevor er den Stab berührte, die Metallplatte nach oben drückte. Metallplatte nach oben drückte . Auf diese Weise wurde der Stab befreit und konnten sich entweder nach vorne bewegen, indem er die Tür abschloss, oder aber nach hinten, wobei er sie aufschloss. Die Auβenseite des Schlosses blieb weiterhin ein Gegenstand, der sich einer speziellen Behandlung und artistischer Gestaltung erfreute. Heute ist der Gebrauch des Schlosses von innen unmöglich.

Obwohl die Grundidee dieselbe blieb, wurde mit der Zeit an der Auβenseite des Schlosses ein Riegel angebracht, der es ermöglichte, die Tür auch von innen abzusichern. Die Auβenseite des Schlosses wurde immer einfacher und nahm zum Schluss eine viereckige Form an, wobei das Schloss ohne speziellen Aufwand hergestellt wurde. Der Schlossdeckel nahm die Form einer rechteckigen Schachtel an.

Ornamente Am Schlüsselloch

Auf der Auβenseite der Tür können oft Verzierungen am Schlüsselloch beobachtet werden. Sie bestehen aus einem verbreiterten, runden Metallstreifen, der verschiedene Formen hat. Am häufigsten sind es Adlerköpfe.

Nailed front door of a Venetian villa. 236 Arkadiou Street, Rethymnon.

Die Schlüssel

Die Schlösser, je nach Herstellungsart und Funktion, werden mit weiblichen oder männlichen Schlüsseln auf- und abgeschlossen.

Die weiblichen Schlüssel bestehen aus einem zylinderförmigen, einem zu- und abnehmenden Metallstück mit einem meist ovalen, selten herzförmigen Griff. Das Endstück verläuft quer zum Zylinder, die „Schote“. Das zylinderförmige Stück ist hohl. Auf diese Weise bleibt der Schlüssel am gleichen Ort, da er sich auf derselben Achse bewegt und somit am Wegrutschen gehindert wird. Die „Schote“ weist am Körper verschiedene eingeritzte Rillen auf. Normalerweise verlaufen diese parallel zum Schlüssel, wie auch Einschnitte, die die Schlüssel andersartig voneinander machen, damit sie nur zu einem einzigen Schloss passen.

Die Variationen des Schnittes eines Schlüssels so wie die Formen sind unerschöpflich. Der allgemeine Eindruck, den wir von einem Schlüssel erhalten, ist immer derselbe.

Die männlichen Schlüssel wurden wahrscheinlich erst in späteren Zeiten entwickelt und sind eher selten. Die „Schote“ befindet sich ein wenig oberhalb des Endes des zylinderförmigen, festen Teils und weist nur kleine Unterschiede auf. Die Schlösser, zu denen ein männlicher Schlüssel passt, brauchen natürlich eine entsprechende Öffnung.