Auβentüren

Es gibt Hoftore, Eingangstüren und Zimmertüren. Die Auβentüren bestehen meistens aus zwei Teilen, wobei die Zimmertüren entweder zweiflügelig sind oder in seltenen Fällen auch nur einflügelig. Gröβe so wie Form hängen von der Architektur und der Neigung jeder Epoche ab.

Als erste Türen werden diejenigen angesehen, die keinerlei Verzierungen aufwiesen, wohl aber zweiflügelig waren. Sie waren meist klein, fast kleiner als nötig, wobei sie eine rechteckige Form aufwiesen. Sie wurden durch einen steinernen, bogenförmigen Türsturz gestützt, der architektonisch gesehen einfach war. Diese Art von Türen war sowohl auf dem Land als auch in der Stadt üblich.

Merkmale der Herstellung: Die zweiflügeligen Türen (oberer und unterer Teil) bestanden aus zwei bis drei parallel verlaufenden Brettern, die die Auβenseite ausmachten. Zugleich wurden sie auf zwei senkrechte Bretter genagelt, (von derselben Dicke) die das Ganze zusammenhielten.

Der obere Teil der Tür konnte geöffnet werden. Seine Erfindung war alles andere als Zufall, diente er doch als Licht- und Frischluftquelle usw. des Erdgeschosses, das meistens aus Angst vor Eindringlingen keine anderen Öffnungen aufwies. Zudem konnte man den Besucher sehen, ohne ihm dabei Eintritt ins Innere des Hauses gewähren zu müssen.

Der obere Teil stützte sich auf den unteren mittels einer speziellen Türangel und wurde mit Hilfe eines hölzernen Riegels gesichert, der in der Wand verankert wurde. Auch die Haupttür wies einen hölzernen Riegel sowie ein Metallschloss auf. Sie ruhte auf Scharnieren, die in den senkrecht verlaufenden Türrahmen eingelassen wurden.

Die Haustür nahm andere Formen und Gröβen an. Die Herstellungsart war wohl dieselbe, die Türen wurden aber auf der Auβenseite leicht verziert.

Die Herstellung lief wie folgt ab:

Zuerst wurden die Bretter mit Nägeln an der Traverse festgemacht, nachdem die allgemeine Gröβe des Türrahmens in Betracht gezogen worden war. Anschlieβend wurden die weiblichen Scharniere mit Nägeln an den Traversen (Innenseite der Tür) festgemacht. Dann wurde ausprobiert, ob sie auf den männlichen Scharnieren, die bereits in die senkrechten Türrahmen eingelassen worden waren, “richtig aufsitzen”. So konnte auch gleich der Umriss der Türöffnung angezeichnet werden. In der Werkstatt wurden dann auf der Auβenseite der Tür am angezeichneten Umriss vorsichtig kleine Holzteile angebracht, die das so genannte “Sims” ausmachten. Dann wurden eine bis zwei weitere Traversen sorgfältig zwischen die zwei Seiten, die das „Sims“ ausmachten, angebracht. Und somit war die Tür gebrauchsbereit.

Wenn die Tür nicht zweiflügelig war, gab es oft ein Guckloch in der Haustür.

Später, als sich die Architektur weiterentwickelte, gab es komplizierter ausgeführte Eingangstüren. Sie waren meist zusammen mit architektonisch hoch stehenden Fenstern zu sehen.

Die Herstellungsmethode unterschied sich nicht stark von der der einfachen Türen. Lediglich die Auβenseite der Tür wurde verziert. Das wurde wie folgt gehandhabt: Am Rand der Tür wurde das “Sims” angebracht. Dann wurden auf der ganzen Türauβenseite und am unteren Ende nach einem bestimmten Motiv eine Reihe kleiner Hölzer, “Traversen” genannt, angenagelt. Diejenigen Teile, die das “Sims” und die “Traversen” ausmachten, waren verziert. Die Motive waren tief eingekerbte, parallel verlaufende Rillen mit einem Einschnitt auf beiden Seiten. Dieser Einschnitt war für gewöhnlich 1x1cm, um dem aufgenagelten Zierrahmen Platz zu machen. Der Zierrahmen wurde in verschiedenen Formen und Gröβen hergestellt, je nach Zusammensetzung der Türen. Die Erhöhungen sind gleich groß wie die Vertiefungen bei den Traversen. So liegt der Zierrahmen eng an und das Ganze nimmt die erwünschte Form an. Hier muss noch vermerkt werden, dass alle Teile einer Tür aus demselben Holz mit derselben Dicke angefertigt wurden.

Wie schon bei der Haustür ist auch bei der Hofpforte eine Entwicklung der handwerklichen Fertigkeiten zu beobachten.

Wichtig zu erwähnen ist, dass bei der Herstellung von Türvertiefungen vom einen Ende der Insel bis zur andern Ähnlichkeiten zu beobachten sind.