Ausstellung

Präsentation der Exponate nach Abschnitt

Tierzucht

Verschiedene Tierarten

Die Landbewohner Kretas züchten die wichtigsten Tierarten, die im Mittelmeerbecken vorkommen.

Die am häufigsten gezüchteten Tiere sind auf Grund ihrer Eigenschaften seit eh und je die Schafe.

· Sie haben einen ruhigen Charakter, die ihre Pflege einfach macht

· Sie produzieren eine reichhaltige Milch, mit der schmackhafte Milchprodukte hergestellt werden wie verschiedene Käse, Joghurt und Butter.

· Ihr Fleisch ist äuβerst schmackhaft, vor allem wenn auf Kohle gekocht.

· Ihr Fell war schon seit Menschengedenken das wichtigste und wirkungsvollste Material zur Herstellung von Kleidern.

Ihnen folgen die Ziegen , die keine besondere Aufmerksamkeit oder Pflege benötigen. Sie sind allerdings, vom Fleisch abgesehen, weniger ergebnisreich als die Schafe.

Die Kühe im Mittelmeerbecken produzieren nicht viel Milch, wurden aber auf Grund ihres Fleisches schon in prähistorischen Zeiten gehalten. Ihr Fell wurde zur Herstellung von Schildern und Schuhen benutzt und ihre Hörner dienten zur Herstellung von Waffengriffen und verschiedener Werkzeuge.

Später wurden die Kühe den Pflügen vorgespannt und waren auf diese und andere Arten nützlich, während die Kreter aus ihrem Fell die bekannten kretischen Stiefel herstellten.

Es gab nicht viele Arten von Zuchttieren und sie wurden ausschließlich für die Bedürfnisse der Inselbewohner gezüchtet. Zu ihnen zählten die Ziegen, Schweine, Kaninchen, Hühner und Tauben.

Jede Familie benötigte mindestens ein Zugtier, da es während Jahrtausenden die einzige Zugkraft war. Das pflegeleichteste Tier war der Esel , der aus diesem Grunde auch am häufigsten vorkam. Die reicheren Familien hatten ein Maultier und vielleicht sogar ein Pferd.

 

Verschiedene Geräte Zum Hüten Und Scheren Der Tiere

Der Hirte war immer mit einem guten Paar Stiefel , einem am oberen Ende gebogenen Stock , einer Tasche , in der er seine Trocken-Mahlzeit aufbewahrt, einem kleinen Lederbeutel mit verschiedenem Werkzeug zum Reparieren seiner Stiefel, und einer Feldflasche (Kürbisflasche) mit Wein oder Schnaps ausgerüstet. Im Winter trug er einen langen Wollmantel aus Schafswolle mit einer Kapuze .

Die kretischen Glocken sind ganz anders im Vergleich zu den Glocken im restlichen Griechenland. Sie werden aus einer Eisenplatte hergestellt, die mit Kupfer und Bronze überzogen wird. Sowohl die Form wie auch der Klang der Schafs- und Ziegenglocken sind anders. Sie werden in sieben verschiedenen Gröβen hergestellt die, je nach Gröβe, vom Zicklein bis zum Ziegenbock getragen werden. Sie werden in Paaren hergestellt. Dabei achtet der Glockenhersteller darauf, dass die eine Glocke sich im Ton 1/16 von der anderen unterscheidet. Auf diese Weise kann der Hirte auch nachts oder durch eine gröβere Entfernung den Standort seiner Tiere bestimmen. Die Glocken werden den Tieren mittels eines eigens dafür vorgesehenen Lederriemens um den Hals gebunden, wobei im restlichen Griechenland hölzerne „Halsbänder“ verwendet werden.

Zum Scheren wird eine groβe Schere mit einem breiten Unterteil benutzt.

 

Geräte Zur Herstellung Von Käse

Davon gab es nur wenige und in einfacher Ausführung, da die Hirten während 2-3 Monaten (April-Juni) oben auf den Bergen Käse herstellten, ihre Ausrüstung also eher notdürftig war. Dort fanden sie jeweils im Frühling Zuflucht mit ihren Herden.

Unerlässlich waren ein Kupferkessel , der sowohl zum Melken als auch zum Kochen der Milch diente und die Käsegabel , mit der die verdickte Milch im Kessel umgerührt wurde.

Auf ganz Kreta wurden nur zwei Käseformen benutzt. Sie wurden wie Körbe geflochten und waren sehr widerstandsfähig.

Eine weitere Form war das so genannte „Toupi“ , ein Körbchen, das in ganz Griechenland als einmalig angesehen wurde. Diese Körbchen wurden von einer groβen Familie im Inselinnern hergestellt, die bis heute ihr Geheimnis bewahrt haben und auch heute noch alle Käsehersteller der Insel beliefern. Auf unserer Suche nach dem Ursprung dieser Form fanden wir heraus, dass sie bereits im Altertum benutzt wurde, allerdings zu anderen Zwecken. Diese Käseform wird zur Herstellung von Käse ersten Ranges (ähnelt dem Gruyer) benutzt.

Die zweite Käseform heiβt „Madaria“ . Das ist ein feingeflochtenes, henkelloses Körbchen, das zur Herstellung von Weichkäse benutzt wird. Dieser Käse wird zum zweiten Mal gekocht, wobei etwas frische Milch hinzugefügt wird. Dieser Frischkäse wird „Misithra“ genannt und ist für den sofortigen Verzehr gedacht. Er kann nur längere Zeit gelagert werden, wenn er gesalzen ist und während 3-4 Monaten reifen kann. Dann heiβt er allerdings „Anthotiro“.